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THEORETISCHE GRUNDLAGEN

Die Harmoniegesetze der Natur im Mikrokosmos der Musik

MUSIK & GEHIRN
Teil 1   •   Teil 2

Chronomedizin

Musik als Harmonikaler Medizinischer Datenträger

Der Status des Ohres im Organismus

Das Ohr als medizinisches Instrument

Die Bedeutung der Seele für die Medizin

Die Bedeutung des Bewußtseins in der Medizin

Die Bedeutung der Seele in der menschlichen Evolution

Tübinger Wissenschaftler entdecken die für Selbstbewußtsein verantwortlichen Hirnregionen

Die Zukunft der Pharmazie

 

 






Peter Hübner - Micro Music Laboratories
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Prof. Dr. med. Horst Köditz

Das Ohr als
medizinisches Instrument


Vortrag anläßlich der
„Medizinischen Woche Baden-Baden“




Prof. Dr. med.
Horst Köditz

leitete bis zu seiner Pensionierung 1997 den Lehrstuhl für Pädiatrie
an der Universität Magdeburg sowie
die Universitätskinderklinik.
Von 1990 – 1993 war er Rektor
der Universität Magdeburg.


Der hoch­be­gab­te und na­tur­wis­sen­schaft­lich sehr in­te­res­sier­te Ho­hen­stau­fen­kai­ser Friedrich II. hat­te sich die Fra­ge vor­ge­legt, in wel­cher Spra­che Kin­der sich aus­zu­drü­cken be­gin­nen wür­den, die nie­mals vor­her ir­gend­ein Wort spre­chen ge­hört ha­ben.

Wür­de das die la­tei­ni­sche oder die grie­chi­sche oder die äl­tes­te Spra­che, die heb­räi­sche oder die Mut­ter­spra­che sein? Sein leb­haf­tes In­te­res­se ver­an­laß­te ihn zu ei­nem un­ge­wöhn­li­chen Ex­pe­ri­ment.

Er über­gab Wär­te­rin­nen und Am­men ei­ne An­zahl ver­wais­ter Neu­ge­bo­re­ner zur Auf­zucht mit dem Auf­trag, ih­nen die Brust zu rei­chen und die bes­te Pfle­ge zu ga­ran­tie­ren, aber mit dem strengs­ten Ver­bo­te, je­mals mit oder vor ih­nen ein Wort zu spre­chen.

Des Kai­sers bren­nen­de Fra­ge fand in­des­sen aber kei­ne Ant­wort; denn al­le Kin­der star­ben im frü­hes­ten Al­ter.

„Sie konn­ten ja nicht le­ben ohne den Bei­fall, die Ge­bär­den, die freund­li­chen Mie­nen und Lieb­ko­sun­gen ih­rer Wär­te­rin­nen und Am­men; des­halb nennt man Am­men­zau­ber die Lie­der, die das Weib her­sagt beim Schau­keln der Wie­ge.“ So lau­tet das Ur­teil des Chro­nis­ten – Sa­lim­be­ne von Par­ma – ei­ne um die Zeit von 1240 be­mer­kens­wer­te Fra­ge­stel­lung.

„Mu­sik wirkt un­mit­tel­bar phy­si­o­lo­gisch über un­ser Ohr und des­sen Ner­ven­ver­bin­dun­gen mit dem Ge­hirn auf un­se­ren ge­sam­ten Or­ga­nis­mus.“
Im zwei­ten Buch des He­ro­dot wird von Psammetich ei­ne ähn­li­che Ge­schich­te mit we­ni­ger tra­gi­schem Aus­gang er­zählt. Wenn die­se Be­rich­te viel­leicht auch über­trie­ben sind, so sind sie doch frü­he Hin­wei­se dar­auf, wie not­wen­dig die Sti­mu­la­tion der Sin­ne für ei­ne nor­ma­le Ent­wick­lung der Kin­der ist.


Ha­ben wir heu­te nicht das ent­ge­gen­ge­setz­te Pro­blem?

Ton und Klang – Na­tur­phä­no­men, Schall­er­eig­nis – Zi­vi­li­sa­ti­ons­ge­fahr oder Bal­sam für Leib und See­le?

Ist Mu­sik nicht Son­der­fall selbst­pro­du­zier­ten Lärms des Men­schen – ge­hört sie so­mit zum Um­welt­lärm? Heu­te mehr denn je seit der Ver­trei­bung der Stil­le steht Mu­sik im Span­nungs­feld von eks­ta­ti­schem Dro­gen­rausch, aus­ge­wo­ge­ner Har­mo­nie und akus­ti­scher Be­lä­sti­gung. Aus­nahms­los al­le Al­ters­grup­pen kom­men mit ihr in Be­rüh­rung, doch wie ge­hen sie mit ihr um? Kom­pen­sa­tion von Ge­fühls­wel­ten und kör­per­li­chen Re­ak­tio­nen, psy­chi­scher Be­find­lich­keit und phy­si­scher Be­last­bar­keit. Wie sen­si­bel sind un­ser Ge­hör und un­ser Reiz­lei­tungs­sys­tem? Wie­viel Dau­er­be­schal­lung ver­tra­gen sie noch?

Wel­che Hirn­tä­tig­kei­ten wer­den ak­ti­viert, wel­che Ver­net­zun­gen kön­nen re­gi­striert und wie kön­nen sie be­wer­tet wer­den? Wie krank kön­nen Schall­er­eig­nis­se ma­chen?
Da­mit will sich die Me­di­zi­ni­sche Wo­che Ba­den-Ba­den je­doch in die­sem Jahr nicht be­fas­sen, son­dern mit der Fra­ge, wie es mög­lich ist, den um­ge­kehr­ten Ef­fekt zu er­rei­chen, näm­lich über die Sin­ne ei­nen hei­len­den Ein­fluß auf die Men­schen zu er­mög­li­chen.





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Medizinische Musikpräparate auf CD
Digitale Studioeinspielungen unter der künstlerischen und technischen Leitung des Komponisten und Musikwissenschaftlers Peter Hübner


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Mit freundlicher Genehmigung von AAR EDITION INTERNATIONAL
© 1998 -  WISSENSCHAFTLICHE MUSIK MEDIZIN

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