Es mag sein, dass wir den Men­schen auch wie­der me­di­zi­nisch auf die­se Wei­se aus­bil­den kön­nen, wie dies Pythagoras in sei­ner be­rühm­ten Schu­le prak­ti­ziert hat.
Die Ge­sund­heit als sol­che zu er­fah­ren, ist et­was sehr Schö­nes und au­ßer­or­dent­lich Er­he­ben­des. Und wir kön­nen er­ler­nen, die „Ge­sund­heit“ zu er­fah­ren – und: wir kön­nen dies auch re­gel­recht als ei­ne na­tur­wis­sen­schaft­li­che Dis­zi­plin leh­ren.

Das Wort „Me­di­ta­ti­on“ wur­de auf die­ser Kon­fe­renz ver­schie­dent­lich im me­di­zi­ni­schen Zu­sam­men­hang er­wähnt, an­de­re ent­spre­chen­de Din­ge wur­den ge­nannt, auch die Re­li­gi­on wur­de an­ge­spro­chen – in Be­zug auf den wis­sen­schaft­li­chen Ein­satz von Mu­sik im Be­reich der Me­di­zin möch­te ich hier­zu er­gän­zen: mit Hil­fe der Har­mo­nie­ge­set­ze des Mi­kro­kos­mos der Mu­sik kann man sich dar­in trai­nie­ren, die Ge­sund­heit als sol­che zu hö­ren.
Mu­sik – na­tür­lich ge­schaf­fe­ne Mu­sik – wie die Me­di­zi­ni­sche Re­so­nanz The­ra­pie Mu­sik^® kann uns hier­bei hel­fen, denn auf­grund ih­res na­tür­li­chen ganz­heit­li­chen Auf­baus ge­mäss den Har­mo­nie­ge­set­zen des Mi­kro­kos­mos der Mu­sik führt sie uns sys­te­ma­tisch-lo­gisch da­hin, wo die „Ge­sund­heit“ von Na­tur aus an­ge­sie­delt ist.

Wenn wir die­se har­mo­ni­kal struk­tu­rier­te Mu­sik hö­ren, dann nei­gen wir da­zu, ein­zu­schla­fen. Und wenn wir Schritt für Schritt ler­nen, uns mit un­se­rem Be­wusst­sein wohl auf den Schlaf zu zu be­we­gen, aber den­noch nicht ein­zu­schla­fen, son­dern wei­ter­zu­hö­ren, dann stel­len wir schließ­lich fest, dass wir wohl un­ser äu­ße­res Hö­ren von in­nen zu­schlie­ßen – dass wir al­so die au­ßen er­klin­gen­de Mu­sik nicht mehr hö­ren –, son­dern dass wir plötz­lich nur noch von in­nen hö­ren.
Wir sind voll­stän­dig wach, wir schla­fen nicht, und in die­ser voll­stän­di­gen Wach­heit kön­nen wir in un­se­rem tie­fen In­ne­ren wahr­neh­men, wie „Ge­sund­heit“ sich an­hört.

Und dies ist ei­ne sehr schö­ne Er­fah­rung, es ist ei­ne voll­stän­dig har­mo­ni­sche Er­fah­rung, und sie schließt al­le un­se­re Sin­ne der Er­fah­rung so­wie un­se­re in­ne­ren Er­kennt­nis­or­ga­ne mit ein – es ist ei­ne sehr be­frei­en­de, über­aus schö­ne Er­fah­rung.

Der Lern­pro­zess, die Ge­sund­heit als sol­che zu hö­ren, dürf­te ir­gend­wann Teil der me­di­zi­ni­schen Aus­bil­dung der Zu­kunft sein – und die­se hat be­reits be­gon­nen, denn im­mer mehr Men­schen er­zäh­len mir, dass das, was ich ge­ra­de be­schrie­ben ha­be, auch ih­re per­sön­li­che Er­fah­rung ist.
Sie er­fah­ren al­so beim Hö­ren der Me­di­zi­ni­schen Re­so­nanz The­ra­pie Mu­sik, wie sich die Qua­li­tät ih­res Den­kens mehr und mehr ver­än­dert und wie sie plötz­lich über­haupt nicht mehr den­ken.

Dies ist für sie ei­ne völ­lig neue, un­ge­wohn­te Er­fah­rung, ein völ­lig neu­es Phä­no­men: dass sie über­haupt nicht den­ken und den­noch hell­wach sind.

„Rei­nes Be­wusst­sein“ nen­nen es man­che Men­schen – was im­mer für Na­men man da­für ver­wen­den mag: es pas­siert mit die­ser Mu­sik.
Plötz­lich er­fah­ren sie, wo ihr Den­ken sei­nen An­fang nimmt – plötz­lich stel­len sie fest, was ih­nen ih­re Ge­sund­heit wirk­lich be­deu­tet. Und ei­ni­ge von ih­nen er­fah­ren so­gar das „Le­ben“ selbst.